Das hat man nun davon, wenn man das Mundwerk soweit aufreißt. Im Vorfeld und während der Planung unserer Fahrt ins spanische Oliva Nova verkündeten Niels und ich großspurig  mindestens einmal in das Mittelmeer abzutauchen. Es war wohl eine Mischung aus Vorfreude, jugendlichen Übermut oder dem Glas Wein, den uns unser Wohnmobilbesitzer Ende November bei der Reiseplanung servierte, das uns zu solch einer Aussage verleitete.

Aber der Reihe nach, zu viert machten wir uns am Donnerstag den 4.Januar auf den gut 2400 km langen Weg in das spanische Oliva Nova, wo unsere Jungs sich auf die Rückrunde vorbereiten. Wenn ich schreibe, das wir als Quartett unterwegs waren ist das nicht ganz korrekt, denn neben Ines, Uwe, Niels und meiner Wenigkeit, hatten wir Carlos mit an Bord. Der wiederum ist ein spanischer Pyrenäenberghund und begleitete uns quasi  in seine Heimat.

Klar hätten wir uns entspannt in den Flieger setzen können ! Für uns galt aber, -der Weg ist das Ziel.

Völlig überspitzt gesagt, fühlten wir uns wie einst Christoph Kolumbus , als er 1492 die neue Welt entdeckte. Unsere Ziele waren aber nicht die Karibik, Indien und Amerika, für uns galt es Freiburg, Lyon, Montpellier, Valencia, Barcelona, Denia und Oliva Nova zu erkunden. Was uns mit dem großen italienischen Entdecker aber verband, waren sowohl die Vorfreude und die Ungewissheit mit der wir uns in unser Vorhaben stürzten.

Noch während der ersten hundert Kilometer, verwarfen wir unseren eigentlichen Plan, ganz entspannt durch Frankreich nach Spanien zufahren. Der Grund ganz einfach – Ein Besuch des LaLiga Spiel des FC Valencia gegen Girona und da das Quasi auf dem Weg lag , hieß es den  Länderpunkt mitnehmen. Reibungslos, aber nicht ereignislos erreichten wir nach 1800 km und ca. 23 Stunden den Campingplatz „arc de Bara“, 300 Kilometer vor Valencia.

Eine heiße Dusche, ein kaltes Bier, eine echte Thüringer vom Grill und das Meeresrauschen im Hintergrund, das Leben kann so schön einfach sein.  Was jetzt noch fehlte war das Lagerfeuer und jemand mit einer Gitarre, der  „heart of gold“ von Neil Young zum Besten gibt. -unsere erste Nacht in Spanien!

Der etwas längere Erholungsschlaf und das ausgiebige Frühstück brachten unseren Zeitplan doch stark durcheinander. Der Stadtverkehr und die fast aussichtslose Parkplatzsuche mit dem Wohnmobil in der Innenstadt, ließen uns die ersten fünfzehn Minuten des Fußballspieles verpassen. Zu dem Zeitpunkt führten die Gäste aus Katalonien mit 1:0 . Das Estadio de Mestalla war mit 27.000 Zuschauern nur etwa halb voll, also kein Problem für uns ein Ticket zu erwerben.  Das 1923 eröffnete Stadion ist umgeben von Hochhäusern und ist mit seinen steilen Rängen ein echtes Schmuckstück. Der Gastgeber , momentan Dritter in der Liga, konnte das Spiel am Ende mit 2:1 gewinnen und seine Spitzenposition damit festigen. Die Meinungen in unserer Reisegruppe über das Match gingen weit auseinander. Ich jedenfalls fand das Spiel, die Stimmung und das Drumherum sehr gut, es wird mir in Erinnerung bleiben.

Valencia verabschiedete uns mit einem kräftigen Gewitter , Starkregen, Donner und Blitze im Einklang ! Herrlich, wenn man nicht gerade mit dem Wohnmobil durch eine fremde Stadt fährt. Oliva Nova wir kommen!