Morgen nun, tritt der 1.FC Union Berlin in der zweiten Runde des DFB-Pokals bei den Kickers aus Offenbach an. „Bei uns beißen die Eisernen auf Granit“, schreibt der OFC auf seiner Homepage, und OFC Stürmer Thomas Rathgeber fügt selbstbewusst hinzu: „Wir spielen zu Hause und wollen gewinnen.“
Diese Aussage überrascht wenig, denn alles Andere würde mich doch arg wundern. Klar, will der OFC gewinnen. Seit 12 Pflichtspielen ungeschlagen, gehen die Kickers mit verständlich breiter Brust in die Partie, zumal der OFC in der ersten Pokalrunde den Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth mit 2:0 zurück nach Franken schoss.
Das mit Wulnikowski ein ehemaliger Unioner im Tor der Kickers steht, sollte Erwähnung finden, ist aber in den unterschiedlichsten Medien bereits genug thematisiert worden. Viel spannender ist doch die Frage, welche Emotionen rührt das Spiel bei OFC Trainer Arie van Lent auf.
Van Lent, von 1999–2004 im Dienste der Borussia aus Mönchengladbach, hatte während dieser Zeit auch sein Erlebnis in Sachen DFB-Pokal und 1.FC Union Berlin. Rückblick.
Am 6.2.2001 treffen Union und Gladbach im Halbfinale des DFB-Pokals an der Alten Försterei aufeinander. 18.100 Zuschauer machen sich große Hoffnung auf ein wiederholtes Pokalspektakel, eine neuerliche Pokalsensation. Und einige Zeit sieht es auch nach einem Sieg des Underdogs aus, nachdem Bozidar Djurkovic die Eisernen in der 27. Minute in Führung bringt.
Doch ist es eben dieser Arie van Lent, der mit seinem Doppelpack in Minute 61. und 67., jeweils nach Vorarbeit von Hausweiler, das Tor zum Finale für den Bundesligisten weit aufstößt.
Dem eisernen Kapitän Menze bleibt es vorbehalten, dieses Tor zurück ins Schloss zu reißen. 80. Minute – Ausgleich. 2:2 geht es in die Verlängerung, die sich jedoch torlos vorbeispielt.
Somit muss der Finalist vom Elfmeterpunkt ausgeschossen werden. Van Lent tritt an, und vergibt gegen Beuckert. Da Eberl für die Borussia ebenfalls nicht treffen kann, zieht der 1.FC Union Berlin ins DFB-Pokalfinale ein.
Sicher hatte Trainer Hans Meyer einst tröstende Worte für Arie übrig, aber manche Dinge schlummern tief, und sind dann plötzlich wieder da.
Warten wir es ab, wie es van Lent gelingt, seine Jungens einzustellen. Ich erwarte von unseren mehr als ein: „Wir wollen gewinnen“.