Am 34. und letzten Spieltag dieser Saison ging es in den Ruhrpott. „Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, ist es besser, viel besser als man glaubt“, so besang einst Grönemeyer seine Heimatstadt. Den Optimismus vom großen Herbert konnten wir nicht teilen, als wir Sonntag früh den ICE-Richtung Bochum bestiegen. „… machst mit dem Doppelpass jeden Gegner nass, du und dein VFL“, heißt es weiter in diesem Song, diese Worte hingegen kaufte ich ihm sofort ab. Zu schwach die letzten Auftritte unserer Jungs in der Fremde, als das es beim wiedererstarkten VFL was zu holen geben würde.DSC00919

Ja, richtig gelesen, die zwei Gockel reisten mit dem Premiumprodukt der Deutschen Bahn – nicht ganz billig, aber stressfrei. Bei der Suche nach unseren Plätzen stolperten wir förmlich über den „Falschen“, Locke und die „Brigade Holzwurm“. Damit war klar, die Fahrt wird auf jeden Fall lustig. Während wir knapp vier Stunden später den Zug gutgelaunt in Bochum verließen, reisten Christians Baguette und sein Schal weiter nach Düsseldorf – Gott sei Dank, ist sein Kopf angewachsen. Der ehrliche Finder kann ihm die Sachen ja in der nächsten Saison wiedergeben, wobei er das Gebäck als Finderlohn behalten darf.

Das der Micha ein Fuchs ist bewies er, als er uns an der Polizei vorbei zu „Mutter Wittig“ lotste. Diese Empfehlung für die gepflegte Gaststätte mit Biergarten, hat der „Falsche“ irgendwo am Bahnhof bekommen. Bei schönstem Wetter wurde der Gockel gehisst und das ein oder andere Bier getrunken.

Zum Saisonabschluß versammelten sich über 24.000 Zuschauer im „Ruhrstadion“ und gaben diesem Spiel einen passenden Rahmen. Mit dem Anpfiff merkte man unserer Mannschaft den Willen an, den in den letzten Wochen verspielten Kredit, zurück gewinnen zu wollen. Auch die mitgereisten Fans aus Köpenick hatten heute einen guten Tag erwischt. Spielerisch waren heute eh keine großen Dinge zu erwarten, und so ging es torlos in die Halbzeitpause.

Kurz nach Wiederbeginn erzielte Özbek (49. min), die zu diesem Zeitpunkt etwas glückliche Führung. Extase und Pogo im Gästeblock – ein Auswärtstor -lang, lang ist es her (Paderborn?). Sechs Minuten später, brachte Steven Skrzybski mit seinem ersten Zweitligatreffer die Köpenicker Fanseele nun endgültig zum kochen. Der letzte Auswärtssieg gelang im November 2012 beim Reviernachbarn MSV – ein gutes Omen. Der Ruhrpott scheint uns, im Gegensatz zum Freistaat Bayern, zu liegen, denn trotz des Anschlußtreffers vom Bochumer Kramer (80.min.), nehmen wir heute drei Punkte mit nach Hause.

Ein am Ende verdienter 2:1 Sieg, versöhnte die doch zuletzt arg gebeulten reiselustigen Anhänger und ihr Team. Mit diesem Erfolgserlebnis geht es in die Sommerpause. Die Zielsetzung Platz sieben wurde erreicht und 49 Punkte sind so schlecht auch nicht – und wer Wert darauf legt: der 1.FC Union ist wieder „Ostmeister.“

Die Gockelz werden die nächsten Wochen auch etwas ruhiger treten, was aber nicht heißt, das wir untätig bleiben. Auf jeden Fall haben wir auch in der Sommerpause einiges vor …