…. ja ich habe gefinish`t. Ob man so sagt, weis ich nicht. Meine Zeit, weis ich bis dato auch immer noch nicht, aber sie ist – das schon einmal vorweg zu nehmen – jenseitz der 4 Stunden. Nun könnte ich mich, Ihr mich. ein jeder andere fragen, warum, wieso nicht schneller etc. Ich war halt ebend nicht schneller. Über den Lauf berichtend möchte ich so anfangen: Bei Pferderennen (Hoppegarten lässt grüßen) sagt der Trainer bei der Besichtigung der Bahn: oh!!! das ist aber ein schweres Geläuf. Nun für alle Nicht-Rennbahngänger, Nicht-Pferdebesitzer, Nicht-Wettenabschließer etc.: damit mein er,d er Trainer, es ist entweder zu hart oder zu weich für seine Pferde. Will damit sagen: Ich bin hier in Paris nicht wirklich mit dem Geläuf zurecht gekommen.
Die Stimmung und die Atmosphäre vor dem Start war echt Wahnsinn – über 50.000 Läufer stellten sich auf. Alles war sehr gut organisiert und nun konnte es ja losgehen. Der Start war gigantisch und es ging locker los. Mir liefen auch die ersten 10 km so weg wie ich es gedacht habe. Bei km 16 ging es dann los mit besagtem Geläuf, Pariser Altstadtplaster wechselte sich mit Bitumen und umgekehrt ab. Ich hatte große Probleme damit, sehr große, jedoch machte ich das Beste daraus und erblickte die Durchlaufbrücke der Halbmarathonstrecke.
Auch hier war ich noch nach der Einnahme diverser Zucker und Bananenstücke zuversichtlich. Dann begann jedoch noch schwereres Geläuf – jedenfalls für mich. Ich bin erlich. Ich habe sie nicht gezählt – ein Autotunnel an den nächsten gereit. Das bedeutet für einen Läufer, runter ins Neonlicht, glatte Straße und wieder rauf ans Tageslicht. Wer von Euch schon mal durch so eine Unterführung gelaufen ist weis wovon ich rede. Beides ist absolute Belastung für die Waden.
Ja und dann kam es wie es wohl kommen musste. Bei km 26 waren meine Waden so hart, daß ich dachte: Was jetzt? Aufhören? NO-Never!! Also mach langsam sagte ich mir und ging ein Stück, so als wenn man es eillig hat. Die Waden wurden nicht besser. Nun, wie ich bis km 35 gekommen bin, lasse ich an dieser Stelle weg und komme zu folgender Begebenheit: Bei km 36 wieder mit dem vorher erwähnten eilligen Schritt, lief neben mir ein kleiner (nein nicht Franzmann) sondern Franzose, der mir zurief, so in etwa: hab Ehre, glaub an Dich, schneller, schneller. Nun ja ich muss zugeben, er zog mich aus meiner „Ich habe steinharte Waden“ Lethargie und lief und lief und kam zu km 41. Fast geschafft, oder?? Klingt jedenfalls so. Ein kleiner aber laaaaaaanger Anstieg raubte mir die letzte Kraft. Getragen von der Sicht auf den „Arc de Triomphe“ und das große Güne Tor des Zieles, brachte ich das Ding, die 42,195 km, den Marathon zu Ende.
Das Finisher T-Shirt und die wirklich suuuper aussehenden Ehrenmedaille um den Hals, machten Vieles kurzum vergessen. Nun sitze ich hier denke Fazit ja Fazit. Mein Fazit dieses Marathons ist: auch wenn der Kopf sagt: JA! ich will das schaffen, JA! ich höre nicht auf – Die Beine, die Beine – meine lieben Leser – von der Hüfte angefangen bis in den letzten kleinen Zehe, die sagen was Sache ist. Nun ja, ich habe gefinish`t in einer wunderschönen Stadt mit Flair, Herz, Charme und tollen Menschen.
Ich bin Glücklich !!!!