Preisfrage: Was passierte am 28.11.2012? Oder besser, warum ist der 28.11.2012 zum aktuellen Zeitpunkt ein Datum der besonderen Art? Richtig und genau! Der letzte Auswärtssieg der Eisernen aus Köpenick – 16. Spieltag – Duisburg – ein 2:1.
Grund genug also, am heutigen 32. Spieltag auf ein Ende dieser auswärtigen Durststrecke zu hoffen, und sich auf den Weg nach München zu begeben. Getreu dem Motto: „Der frühe Gockel fängt den Wurm“, sitzen derer zwei (Vossi und Sweety), 7.00 Uhr im KFZ gen Bavaria.
Die Kilometer rollen sich munter weg, die Sonne scheint – rechts bleiben Dessau, Halle, Jena, Bayreuth und später noch Nürnberg liegen – fünf Stunden sind rum, da zeigt sich die Silhouette der Allianz-Arena am Horizont. Ganz erleichtert rangiert Vossi den PKW ins Parkhaus, denn es sind Unioner auszumachen, nach denen wir während der Fahrt vergebens Ausschau gehalten haben. Rot-Weiß wird heute, zumindest auf den Rängen, doch gut vertreten sein.
Zumindest auf den Rängen gut vertreten sein – damit greife ich schon sehr weit vor, denn auf dem Rasen findet Union zunächst nur durch pure Anwesenheit – nein, doch eher Abwesenheit – statt. Fehlpässe, Ideenlosigkeit – saft- und kraftlos zeigt sich Union als Gast, der nicht gewillt scheint, große Probleme zu bereiten. Habe ich was übersehen? Lags an meiner Müdigkeit? Ich weis es nicht. Mich langweilt und enttäuscht das Spiel über weite Strecken. Dem 1:0 der kleinen Bayern geht ein individueller Fehler vorraus, und ob Strafe nun sein muß, mag ich nicht zu überlegen, jedenfalls führt 1860 durch Lauth 1:0 (24. Min).
Union investiert nun etwas mehr als Nichts, kommt auch zu einigen Möglichkeiten, kann aber kein 1:1 draus machen, sondern muß das 0:2 hinnehmen. Die Münchner spielen das ganz locker vor, Stoppelkamp kann nicht daneben schießen, dafür steht er schon zu nahe am Tor. So kommts und gehts in die Katakomben. Zeit sich daran zu erfreuen, dass ja der Messi höchst persönlich vor ein paar Wochen hier spielte – genau so erfolgreich wie wir heute. Der Münchner Fußball dominiert dieser Tage.
Aufs Zuckertor läufts für die Eiseren auch nicht besser. Blau-Weiß weiter am Abzug. Aber wo sie einen Király, haben wir einen Haas, der Union noch etwas im Spiel hält, und einige Möglichkeiten nutzt, sich auszuzeichnen. So auch in der 62. Minute mit einer sensationellen Parade, die zu einem Eckball führt, und dieser wiederum dann doch zum nächsten Tor für den Gastgeber, 0:3 aus unserer Sicht. Nun also doch noch Kontinuität beim 1. FC. – von den letzten vier Auswärtsspielen drei Mal 0:3 – das ist doch Beständigkeit in Reinkultur, denkt wohl auch der Kapo, und so machen nun weniger anfeuernde Gesänge die Runde. Nun wird mit reichlich Galgenhumor gedichtet und geschmettert: „Wir fahren weit, wir fahren viel und wir verlieren jedes Spiel“ ist nur der Einstieg. „Auswärtssieg, Auswärtssieg, Auswärtssieg“, oder „Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin“, schließen sich an.
Das muß wohl auf dem Rasen zu hören sein, denn Skrzybski und Nemec nehmen sich noch einmal was vor, treffen aber jeweils nur Alu. Na und so kommt es, das es eben nichts wird, mit einem Ehrentreffer, oder irgendwas zum richtig jubeln. Den Schlußpfiff von Schieri Schmidt nehme ich dankend entgegen. Haben wir nun eine Auswärtskrise, oder sind wir nur arg hochgestopft mit Erwartungen? „Neuhaus raus!“ ruft jemand von hinten, und wo es früher sofort Gegenrede gehagelt hätte, wird nur gelacht, ganz sicher, der Mensch führt nur die Witze fort. Ich glaube, er meinte das sehr ernst. Vielleicht, ja vielleicht reicht ja auch ein neuer Auswärtstrainer, der uns einfach von Platz 14 der Auswärtstabelle etwas nach vorne bringt. Oder schaffen das unsere Jungens auch alleine … nächste Saison dann … ich weis da nix.
Quo vadis, FCU auf Reisen? Außer Spesen nichts gewesen, möchte ich nicht als letzten Satz hier hinterlassen, denn es ist doch immer wieder eine Freude, wenn Gockelz reisen. Danke Vossi!