Eigentlich habe ich momentan gar keine Zeit, solche „unwichtigen“ Spiele unseres Vereins zu besuchen. Aber die Aussicht, nach langer Zeit, mal wieder Gast im „Zoschke“ zu sein und den „Good Man“ samt Gattin und Atze zu treffen, waren Grund genug Hammer, Kelle und Meißel in die Ecke zu legen.
Mein erster Eindruck von der „Howoge- Arena“ war, „schön grün hier“. Grund hierfür war aber nicht der Waldbestand in Lichtenberg, sondern die hohe Anzahl an Ordnungshütern. Eines vorweg, die Jungs hatten heute einen ruhigen Tag, schließlich waren unter den 918 Zuschauern nur sieben Tschechen und zwei TeBe-Fans.
Entspannt und gelassen ging es dann auch auf dem Platz, auf den Tribünen und an den Versorgungsständen von statten. Eine Viertelstunde wartete man auf die erste Torchance, oder ein Bier. Aber ehrlich gesagt, hatte man nach dem Verlesen der Mannschaftsaufstellungen nicht mehr erwarten können. Bei Union nur wenige Stammspieler in der Startelf und bei Slavia, wird es nicht anders gewesen sein.
Slavia Prag, in den Achtziger Jahren ein großer Verein der viele Europapokalsschlachten schlug, ist heute ein eher kleines Licht im tschechischen Vereinsfussball. Momentan spielen die Rot-Weißen aus der tschechischen Hauptstadt nur die zweite Geige in der „Gambrinus Liga“. Der Ex-Cottbuser Martin Fenin ist dann auch der einzig in Deutschland bekannte Spieler.
Bei tollem Spätsommerwetter sah man nach etwas zähem Beginn eine recht ordentliche erste Halbzeit. Vor allem Quirung und Dausch hatten einen großen Anteil daran. Schön war es auch mal wieder Silvio spielen zu sehen, wobei seine Rolle als „Sechser“ schon sehr ungewöhnlich war. Kurz vor dem Halbzeitpfiff erzielte Simon Terodde, der „Matchwinner“ des St. Pauli-Spiels, die verdiente Führung. Kurz nach Wiederbeginn nutzte Bunjaku einen Blackout von Baris Özbek zum Ausgleich.
Bei Union lief im zweiten Abschnitt nicht mehr viel nach vorn. Die Tschechen ihrerseits hatten, angetrieben von ihrem enthusiastischen Anhang, noch die ein oder andere Chance auf den Siegtreffer. Am Ende blieb es beim gerechten Remis. Die sportliche Erkenntnis dieses Spiels blieb mir verborgen. Doch trotz der Gewissheit, das zu Hause noch viel Arbeit auf mich wartet, war es ein schöner Nachmittag.