Eines vorweg, wer hier einen großen Spielbericht erwartet, wird heute enttäuscht – so wie wir, gestern Abend. Was lässt dem Gockel so den Kamm schwellen? Das Wetter, der Mega Stau, die hohen Benzinpreise, oder die allgemeine Geldknappheit? Nee, nur die schlechte Leistung des 1.Fc Union.
Christian und ich, machten uns gestern Morgen auf den Weg ins baden-württembergische Sandhausen, um unsere Elf zu sehen. Ohne das geborgte Navigationssystem, hätten wir die Kleinstadt bei Sinsheim nicht, oder nur schwer gefunden. Nach sieben Stunden Fahrt bei Dauerregen und einem einstündigen Stau, erreichten wir einen als Acker getarnten Parkplatz. Was hier noch fehlte, war das gackernde Federvieh, und wir hätten uns heimisch gefühlt.
Bei anhaltendem Regen, machten wir uns auf die Suche nach dem Hardtwaldstadion. Der Name sagt es schon – nur Wald. Wir fühlten uns wie Robin Hood und Little John, wobei der geneigte Leser entscheiden möge, wer von uns beiden wer war. Wie die Männer aus dem Sherwood Forest, hatten auch wir Erfolg und fanden das Stadion. Nichts deutete daraufhin, das hier heute 2. Liga gespielt wird. Da wir zeitig dran waren, durften wir als erste den „Hexenkessel“ betreten. Damit hatten wir Möglichkeit, unserem Gockel den besten Platz am Zaun zu sichern. Bei unserem Vorhaben, lernten wir einen Unioner mit anhaltinischem Dialekt aus Halle kennen. Richtig geraten, es war „HALLE/S“ mit dem wir gerade ins Gespräch gekommen sind.
Das Spiel begann. Es wurde wie ich es nicht erhofft, aber erwartet hatte. Vor dem Spiel, wäre ich mit einem Unentschieden zufrieden gewesen, denn die Vergangenheit hat uns Unioner so Einiges gelehrt. – Ein scheinbar kleiner Gegner auf der einen Seite, auf der anderen der Klub aus der Hauptstadt mit „Ambitionen“. Es kam, wie es kommen mußte. Die Köpenicker verloren nach einer entäuschenden Leistung mit 0:2 Toren.
Mit 3 Leuten vom „TSK“ traten wir die Heimreise an. Die Jungs hatten für die Hinfahrt mit dem Zug 14 Stunden gebraucht und wollten sich das auf der Rückreise ersparen. Da wir uns kennen, respektieren und Unioner zusammen halten sollten, boten wir unsere Hilfe an.
Fazit: „Außer Spesen nix gewesen“, gilt nur bedingt. Es gab ja auch positive Momente auf unsere Tour, auch wenn ich jetzt noch sauer und enttäuscht bin. Es geht weiter! Das Derby steht ins Haus – Kopf hoch Jungs, schenkt uns diesen Sieg.
Eisern Union – Vossi
Fakten und Zahlen:
SV Sandhausen
schdonat – Schauerte, Pischorn, D. Schulz, Achenbach – Glibo – N. Klotz (85. K. Falkenberg), Fießer (89. Kittner), Tüting, N. Adler (46. S. Halfar) – Löning
1. FC Union
D. Haas – Pfertzel, Stuff, Menz, Kohlmann – Karl – Quiring (78. Zoundi), Mattuschka, M. Parensen, Gallegos (58. Silvio) – Terodde (58. Nemec)
Tore:
1:0 Löning (42.), 2:0 Fießer (71.)
Strafen:
gelbe Karte Karl (1), Mattuschka (1)
Zuschauer:
4.000
Schiedsrichterin:
Bibiana Steinhaus (Hannover)