Das erste Mal in Hessen
Am Samstag klingelten die Wecker in Spreenhagen schon zu einer Zeit, zu der noch nicht einmal der Gockel kräht.Schon um 4 Uhr ging bei uns das Licht an, so dass wir pünktlich um 5 Uhr Richtung Hessen starten konnten.Es versprach ein schöner Tag zu werden, das Bier war gekühlt, das Wetter war gut und wir waren guter Dinge.
Auf der Fahrt tauschten wir unsere Erwartungen, Wünsche und Hoffnungen aus. Eigentlich war ja Samstag und Samstag ist keine Schule, trotzdem rechneten wir hin und her, um zu überprüfen, ob es doch nochmal richtig eng werden konnte. Das wollte niemand und das sollte auch nicht so kommen, deshalb mussten wir den Lilien ein paar Blätter, sprich ein paar Punkte abluchsen.
Auf der Fahrt zu unserem Ziel passierten wir einige bekannte Sehenswürdigkeiten, die man in der fußballfreien Zeit sicherlich auch mal besuchen könnte, denn der Kiffhäuser und die Wartburg sind bestimmt erkundungswert. Die Vorbeifahrt an der Frankfurter Skyline war beeindruckend, genau wie die Landschaft auf dem gesamten Weg.
Für die Wegzehrung unserer Reisegruppe war diesmal Vossi verantwortlich, das hat er toll gemacht. Hoffentlich hat er nicht zum letzten Mal Schnittchen für uns vorbereitet. Bei einem Tagesausflug von 17 Stunden, ist das Essen und Trinken, sowie ein guter Chauffeur nämlich sehr wichtig.
Da an diesem Samstag die Autobahnen schön leer waren, erreichten wir unser Ziel gegen 11:30 Uhr. Nachdem wir uns alle in rot eingekleidet hatten, spazierten wir gemeinsam mit vielen Gleichgesinnten in Richtung Böllenfalltor.
Wir suchten uns ein schönes Plätzchen auf der Tribüne, an dem wir gut auf das Spielfeld schauen konnten. Noch einmal tief durchatmen und los ging es;
Beide Mannschaften starteten mit einem Offensivfußballspiel, doch unsere Elf leistete sich schon in der 12. Minute einen riesigen Fehler, so dass Mesenhöler nur noch hinter sich greifen konnte. Puh, das war bitter, denn damit hätte ich nicht gerechnet. Erneut holte ich Luft und blickte weiter nach vorne, denn das Spiel hatte ja 90 Minuten. Wir hatten unsere Chancen, die wir hätten nutzen müssen, doch es gelang uns nicht, denn nun stand es schon 2:0 und noch in der ersten Halbzeit fiel auch das 3:0. Völlig ratlose Unioner und auch ich musste erneut ganz schön schlucken. Hinter mir blickte ich in rätselnde Gesichter und schnappte Wortfetzen auf wie; „Hoffentlich wird das nicht so eine 5:0 Pleite..“
In diesem Spiel gab es nichts wirklich erwähnenswertes zum Berliner Spiel, außer das Tor vom eingewechselten Parensen. Dieser freute sich über sein Tor, genauso wie ich mich freute. Da konnte ich mich bei meinem ersten Besuch in Südhessen doch noch freuen.
Als die Mannschaft nach dem Spiel auf unsere Tribüne zukam, sah man in den Gesichtern die Verzweiflung, die Ratlosigkeit, aber auch den Dank für die zahlreiche Unterstützung.
Jetzt müssen wir weiter kämpfen, auf dem Platz und auch auf den Rängen und uns auf nächsten Sonntag optimal vorbereiten.
Der Rückweg zum Auto war noch recht nachdenklich und man konnte förmlich sehen, wie es in den Köpfen rechnete.
Als alle dann im Auto ihre Plätze wieder eingenommen hatten, ging es zurück in die Heimat. Die Fahrt verging wie im Fluge. Wir lachten, quatschten über alles Mögliche und viele alte lustige Geschichten wurden wieder aufgerollt.
Trotz der Pleite gegen die Darmstädter war es ein sehr schöner Tag, den ich nicht so schnell vergessen werde.
Nächste Woche geht es dann auch schon zum letzten Heimspiel für diese Saison, in dem wir ordentlich angreifen müssen, bis dahin
u.n.v.e.u.