Wie der 1. Fc Union gestern auf seiner offiziellen Homepage bekannt gab, wurde der noch bis Saisonende laufende Vetrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Karls neuer Arbeitgeber ist Ligakonkurent 1. FC Kaiserslautern. Zu seinem Wechsel lies Karl verlauten: „Ich weiß, dass so ein Wechsel für Diskussionen sorgt, aber ich habe als Profi nur wenige Jahre, um meine Ziele zu erreichen. Es war eine tolle Zeit hier bei Union, in der ich viel erlebt und gelernt habe. Es hat mir Spaß gemacht, hier zu spielen und ich kann mich für die Unterstützung nur ganz herzlich bedanken“
Diskussionen hin oder her, mich hat diese Meldung sehr überrascht, und auch etwas wehmütig gestimmt – habe ich doch Markus Karl als eine tragende Säule unseres Spiel in der ersten Hälfte der Saison gesehen. Und ja, in so einer Position, läßt man eine Spieler sicher ungerne ziehen. „Markus Karl hat die Erwartungen, die mit seiner Verpflichtung verbunden waren, erfüllt und ich hätte gerne mit ihm weitergearbeitet. Wenn ein Spieler jedoch glaubt, seine Ziele auf anderem Wege schneller zu erreichen, akzeptiere ich das. Wir werden nun alles daran setzen, uns schnell auf die neue Situation einzustellen“, kommentierte Uwe Neuhaus den Transfer.
„Wir geben einen Spieler ab, dessen Vertrag bei uns im Sommer ausgelaufen wäre und erhalten dafür eine beachtliche Ablösesumme. Wenn ein Profi uns verlassen möchte, werden wir immer das Beste für Union aus der Situation machen und das ist uns auch in diesem Fall gelungen.“ so Nico Schäfer, kaufmännisch-organisatorischer Leiter der Lizenzspielerabteilung.
Nun wurde über Markus Karls Ziele leider wenig bekannt, von denen Uwe Neuhaus glaubt, dass er diesen mit seinem Transfer jetzt näher gekommen sei. Sportlich steht fest, dass der 1. FC Kaiserslautern aktuell vier Plätze und fünf Punkte vor Union in der Tabelle steht – dass allerdings ganz sicher mit hohen Aufstiegserwartungen. Ziel erste Liga?
Kaiserslautern veröffentlichte zur Verpflichtung folgende Aussage von Cheftrainer Franco Foda „Aufgrund der Ausfälle von Enis Alushi, Steven Zellner und auch Pierre De Wit waren wir gezwungen, auf dieser Position tätig zu werden und mit Markus Karl konnten wir einen erfahrenen und kopfballstarken Mittelfeldspieler verpflichten.“ Das klingt nun eher nach Ergänzungsspieler.
Seis drum. Mir fiel beim Lesen dieser Meldung und der Kommentare aller Beteiligten der einstige Wechsel von Dominic Peitz ein. In seiner ersten Saison bei Union vom Kicker „zu einem der stärksten Spieler der Liga“ gewählt, führten ihn seine höheren Ziele zum damaligen Bundesliga Aufsteiger Augsburg. Durchsetzen konnte sich Peitz dort nicht, und landete über Hansa Rostock beim Drittligisten KSC.
Schadenfreude? Mitnichten! Schade? Alle male! – Und die Moral dieser Geschichten? Geld verdienen und Liebe, im Sinne einer ewigen Treue zur Mannschaft, wie sie uns Fans an unseren Verein bindet, passen für einen Profisportler wohl nicht zusammen. Aber, und da hat Karl sicher Recht, als spielender Profi bleiben nur wenige Jahre für eine Karriere, die eben bedeutet, das höchste sportliche Ziel mit dem Geldverdienen zu verbinden.
Und da auch Union von einer beachtlichen Ablösesumme spricht, haben wohl beide Seiten, zumindest wirtschaftlich, alles richtig gemacht. Ich bleibe bei meiner Meinung in einem zusammenfassenden Wort: Schade. Alles Gute Markus Karl.
(Quellen: Zitate Markus Karl, Uwe Neuhaus: www.fc-union-berlin.de, Zitat Franco Foda: www.fck.de)