Bereits auf der Hinfahrt dieser Audistadt entgegen, hatte ich mir eine Überschrift für meinen Bericht überlegt, denn ich ging natürlich vom Optimalsten aus: Mindest zwei Buden, Sieg, 3 Punkte – Wiedersehen; So sollte dann über meinem Artikel: „InGOOOLstadt“ stehen.

Nun sitze ich hier, zähle mein Geld und rechne, ob ich es mir leisten kann, die Phrasenschweine diese Welt zu füttern. Ja natürlich, wäre mehr drin gewesen, ja natürlich hatte das Spiel 90 Minuten (ja leider), und auch dieses Mal, war der Ball rund. So weit, so schlecht.

Ein Bild steht wie in Stein gemeißelt vor meinem inneren Auge: Mit dem Abpfiff fallen einige unserer Spieler – dieses Mal in ungewohntem Mittelgrün, ausgeknockt mit dem Rücken in die Wiese. Ein Bild, dass einem aus großen, allerdings verloren gegangenen, Spielen und Finals bekannt. Dieses Bild, möchte ich am 34. Spieltag nicht wieder sehen, das ist mal klar.

Es gab mal eine Zeit, in der wir in schöner Regelmäßigkeit, in den letzten 10 Spielminuten Gegentreffer kassierten, und damit Punkte verloren. Diese Zeit, hielt ich eigentlich für überwunden. Die Unsicherheit ist zurück, meinte der Trainer dann auch nach dem Spiel. Alles in Allem, sehr, sehr unglücklich – oder doof?

Mit dem Anstoß, übernahm der Gastgeber die Initiative, erspielte sich schon in den ersten Minuten gute Möglichkeiten. Zudem störte Ingolstadt früh. Ein Eckstoß nach einem geklärten Freistoß (die Variante fand ich gar nicht schlecht), brachte in der 17. Spielminute die Führung für Ingolstadt. Einzig positiv daran vielleicht, dass die Gockelz-Zaunfahne womöglich gut im Fernseh-Kamerabild war.

Wieder Rückstand. Aber Union kam auf, und Youngster Björn Jopek markierte in der 40. Minute, den dann verdienten Ausgleich. Pause.

Mit dem Wiederanpfiff geriet Union neuerlich unter Druck, erarbeitete sich jedoch seinerseits trotzdem Chancen zur Führung – aber ob Pech, der bekannte Schritt zu spät, das Schiedsrichtergespann – das ja immer ein anderes Spiel zu sehen scheint, als man selbst; es kam ebend alles zusammen, und überhaupt waren wir zum Ende des Spiels mit einem Punkt froh. Naja, wir hatten halt kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu – diese fünf Euro fürs Phrasenschwein gönne ich mir jetzt mal.

In der Nachspielzeit machte uns Schäffler für Ingolstadt den Garaus. Aus! Da wird man erst ruhig, sackt in sich zusammen, und ruft dann fast reflexartig: „Mit aller Gewalt, Klassenerhalt!“ Ja, so ist es. Wir stecken also unten drin – trotz verstärkter Devensive, und außer der bewiesenen Moral nach dem 0:1, nun? Also meiner Meinung nach, müssen für Nichtabstiegskampf, noch zwei, drei, sieben Schippen mehr Biss und Willen draufgelegt werden – eben KAMPF! Für einen Unioner schien die Lösung bereits pragmatisch einfach: „Weiste, ich will Glinker wiederhaben.“, weinte er in sein Handy. Es fließen also bereits Tränen.

Mit gesenkten Häuptern, ging es vorbei am groß beleuchteten China-Restaurant „Panda“ zurück zum Parkplatz, und mir fiel ein, dass die Chinesen für Krise und Chance das selbe Wort verwenden. Nun denn …

Jetzt ist der Trainer gefragt (Das Phrasenschwein grunzt.) – Nach dem Spiel, ist vor dem Spiel (Das Phrasenschwein rülpst selbstzufrieden.) – Es muß eine Trotzreaktion folgen (Das Phrasenschwein kann nicht mehr!) – rasieren wir also dem Hennes am kommenden Freitag gehörig den Arsch!!

Fakten und Zahlen:
FC Ingolstadt 04
Özcan – A. Görlitz, Mijatovic, Biliskov, A. Schäfer – Leitl, P. Groß, M. Matip, Korkmaz (76. Uludag) – Caiuby (76. Schäffler), Eigler

1. FC Union
D. Haas – Pfertzel (83. Menz), Stuff, Puncec, Schönheim – Karl – Quiring, Silvio, Mattuschka (68. Belaid), Jopek – Terodde

Tore:
1:0 Mijatovic (17.), 1:1 Jopek (40.), 2:1 Schäffler (90.+1)

Strafen:
gelbe Karte Silvio (1), Jopek (1), Belaid (1)

Zuschauer:
5.251

Schiedsrichter:
Robert Kempter (Sauldorf)