Diesen Artikel über das „Ostderby“ zu schreiben, ist schon etwas besonderes. Zum einen natürlich bin ich hoch zufrieden über den grandiosen Auswärtssieg und zum anderen, ist das der 100. Beitrag auf unserer Internetseite.
Also Dresden, mal wieder auswärts – zum gefühlten einhunderfünfzigsten Mal. Was haben wir nicht alles dort erlebt. Hohe Niederlagen, glückliche Siege, defekte Züge, zerbeulte Autos. Wie jedes andere Spiel, schreibt auch dieses seine eigene Geschichte, denn auch diesmal erlebten wir Sachen, die es so für uns noch nicht gab.
Neu für uns – die Anreise. Ab S-Bahnhof „Geifswalder Straße“ ging es in einem Bus gen Dresden – Neuland für Ines und mich. Das von den „Alt-Unionern“ gecharterte Gefährt hatte nur einen Nachteil – keine Toilette. Die Blasen der gutgelaunten Reisenden wurden dann auch stark strapaziert. Irgendwie schafften es aber dann doch alle, trotz starken Bierkonsum mit trockenen Hosen die „Glücksgasarena“ in der sächsischen Landeshauptstadt zu betreten.
Die einzigen die an diesem Abend am Glücksgas schnüffelten, waren die Spieler aus Köpenick und ihr zweieinhalbtausend Mann starker Anhang. In der ersten Halbzeit dieser Partie zeigte die Elf von Uwe Neuhaus, wozu sie in der Lage sein kann. Da uns heute auch Glücksgöttin „Fortuna“ wohlgesonnen war, führten wir verdient mit 3:0, das ich schon nach gespielten fünfundvierzig Minuten siegessicher sein konnte. Und, ein solch stummer „K-Block“ in Dresden ist auch relativ selten.
Der Deckel auf die Partie, war die Rote Karte für den Dresdener Gueye (47.min). Die Gäste ließen nun Ball und Gegner laufen. Das sie es jetzt etwas ruhiger angehen ließen – wer will es ihnen verdenken. Der Ball lief nun teilweise minutenlang in den eigenen Reihen. Das keiner im Stadion einschlief, war dem Radau zu verdanken, den die Berliner Fans machten.
Die Schwarz-Gelben versuchten zwar noch einige Akzente zu setzen, mehr als der Ehrentreffer (74.min) gelang ihnen aber nicht. Den einzigen Vorwurf den man unserer Elf vielleicht machen kann – das Offensivspiel wurde komplett eingestellt. Der Schlusspfiff des Schiris ging im Jubel der Glückseeligen unter. Laola mit der Mannschaft, ein bisschen Pöbeln gegen Sachsens sportliche Fraktion und ein wenig Rauch beendeten unseren heutigen Auftritt in Elbflorenz.

Ines & Vossi – Unsere eisernen Botschafter in Dresden
Die Party endete natürlich nicht mit dem Ende des Spiels. Die Heimfahrt im Bus ähnelte jetzt eher einem Abend im „Oberbayern“ auf Mallorca und alle warteten darauf, das beim nächsten Stopp Jürgen Drews, Mickie Krause und Tim Toupet zusteigen würden. Das passierte dann Gott sei Dank nicht. Einen Höhepunkt gab es dann doch noch. Auf den Rasthof „Freienhufen“ standen dann ca. Hundert Fans dem ankommenden Mannschaftsbus Spalier. Den müden und durstigen Siegern wurden die Hände geschüttelt und mit Lob wurde auch nicht gespart. Danke Jungs.
Vorhin erwähnte ich die Glücksgöttin. Ihr Namensvetter aus Düsseldorf ist unser nächster Gegner. Eine ähnliche Leistung wie in den ersten fünfundvierzig Minuten der heutigen Partie könnte reichen, um „Campino“ die Laune zu verderben.