Lang Lang ist es her… Die Gockelz gab es offiziell noch nicht, da rumorte es in der Unionfangemeinde. Was war passiert? Der 1. Fc Union lud die Mitglieder des Vereins zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Die Gerüchteküche brodelte und jeder wollte mit kochen. Der Stadionname sollte verkauft werden, ein reicher Russe will einsteigen, der Verein ist Pleite, waren nur einige der Vermutungen, die im Raum standen.

Am Sonntag den 13. November, sollte das Geheimnis gelüftet werden. Einige Tage zuvor, war in der Berliner Presse schon von Stadionaktien die Rede und man konnte schon einige Details erfahren. Um nun ausführlich informiert zu werden, beschlossen drei Gockel, welche Mitglied des Vereins waren, der Mitgliederversammlung beizuwohnen. Norbert, Christian (Nase) und ich, machten uns auf den Weg in die Ballsporthalle am Stadion und lauschten den Ausführungen des Präsidenten und den führenden Personen der Stadionbetreibergesellschaft.

Kurz gesagt es ging darum: Die Mitglieder des Vereins sollten Mitbesitzer der „Alten Försterei“ werden. Für einen Preis von 500 Euro, konnte man bis zu zehn Aktien erwerben. Mit dem Erlös aus dem Aktienverkauf, soll die neue Haupttribüne mitfinanziert werden. Bei den mehr als zweitausend anwesenden Mitglieder, herrschte überwiegend eine euphorische Stimmung. Ein cleverer Schachzug des Vereins war es, die Aktien nur an Mitglieder auszugeben. In den darauffolgenden Wochen stieg die Mitgliederzahl um mehr als dreitausend Leute. Auch bei den Gockelz kam Bewegung in die Reihen und aus drei Mitgliedern wurden sechs. Am Ende entschlossen sich vier Gockel dazu, fünf Aktien zu zeichnen – wobei der „kleine“ Christian bis zum allerletzten Tag (31.12.) wartete, vielleicht dachte er, sie wird billiger.

Die Formalitäten waren erledigt, das Geld überwiesen und das Warten begann. Der Ausgabetermin war für März 2012 vorgesehen. Doch wie beim Bau des Großflughafen BER, gab es auch mit den Aktien Probleme und der Eröffnungstermin bzw. Ausgabetermin wurde immer und immer wieder verschoben. Der Sommer ging und der Herbst stand vor der Tür, da war auf der Homepage des Vereins zu lesen, dass der Tag gekommen ist. Nicht der des jüngsten Gerichts, sondern die Ausgabe der Aktie.

Heute also, hatte das Warten ein Ende. Norbert, zweimal Christian und ich fuhren zur Geschäftsstelle, um endlich Stadionbesitzer zu werden. Ungewohnt schnell und unkompliziert wurden wir „bearbeitet“ und dürfen uns nun Aktionäre nennen. Wenn wir schon mal hier sind, dachten wir uns dann, können wir uns ja auch gleich mal über den Bau „unserer Tribüne“ informieren. Und gleich als Erster, lief uns Herr Zingler über den Weg. Das traf sich ganz gut, denn so konnte er gleich noch Norbert einige Fragen beantworten. Mit den Aktien in der Tasche und den neusten Informationen zum Tribünenbau, machten wir uns auf den Heimweg.