Union und der DFB-Pokal
Am Dienstagabend, um 18.30 Uhr war es wieder soweit. Zweite Runde im DFB-Pokal gegen die Werkself des Bayer-Konzerns aus Leverkusen.
Aber von Anfang.
Nach einer fast schlaflosen Nacht klingelte bei mir um halb sechs der Wecker. Total verpennt erst Mal die Kaffeemaschine in Gang. Dusche, Zähne keulen und dann endlich den Muntermacher Kaffee. Dreiviertel sieben ging es ab nach Spreenhagen, wo um acht Uhr Treffpunkt für die eine Hälfte unserer Reisegruppe war. Die Reisegruppe bestand aus acht gut befreundeten Unioner, die die über 600 Kilometer auf sich nahmen. Die zweite Hälfte stieß an der Autobahn-Auffahrt Lehnin zu uns. Gleich zu Beginn ein großes Danke an unsere beiden Kraftfahrer, Uwe und Niels. Jeder Zeit wieder.
Durch gute Gespräche und dem ein oder anderen Bierchen und den daraus schließenden Pausen, wurde es eine kurzweilige Fahrt. Fast genau vor einem Jahren fuhren wir schon einmal in der zweiten Pokalrunde diesen Weg. Damals ging es nach Dortmund gegen die „unbezwingbare“ Wand. Damals ging es für Union über die Verlängerung bis zum Elfmeter schießen. Wie dieses Spiel ausging wisst ihr ja alle.
DFB-Pokal und der 1.FC Union Berlin das ist so eine Sache, bei 16 Teilnahmen war 13 Mal spätestens in Runde zwei für unsere Mannen Schluss. Wird es dieses Mal anders oder können wir den Fokus wieder voll auf die Liga legen. Finanziell wäre es ja recht gut. Aber auf der anderen Seite, sind wir schon so weit um zweigleisig zu fahren? Alles wenn, hätte, könnte etc. zur Seite,- neues Spiel neues Glück.
Wir erreichten unseren Zielort überpünktlich, aber lieber so, als das Spiel im Stau im Radio zu verfolgen. So konnte noch die ein oder andere Stärkung zu sich genommen werden, bevor es dann ab in die Bayer Arena ging.
Schon als die Mannschaft zum Aufwärmen den Platz betrat, merkte man dem Union Anhang an, dass der Support in Lautstärke nicht zu übertreffen sein wird.
Mit fünfminütiger Verzögerung pfiff Schiri Willenborg die Partie an und man merkte in den ersten Minuten unserer Mannschaft den Respekt vor dem Erstligisten an. Aber sie fingen sich recht schnell und kamen auch das ein oder andere Mal erfolgversprechend nach vorn. Die knapp 3500 mitgereisten Unioner peitschten ihre Mannschaft sehr, sehr Lautstark nach vorn. Unsere Abwehrreihe um Micha Parensen hielt bis zur 36. Minute die Leverkusener auf Abstand, doch Jungnationalspieler Brandt erzielte nach einem sehenswerten Solo in dieser Minute das 1:0 für die Hausherren. Doch wer unsere Mannen kennt, der weiß, einmal kurz schütteln und weiter geht’s. Der konzentriert, agierenden Abwehr und dem super aufgelegten Mesi war es zu verdanken, dass es bis zum Pausenpfiff nur 1:0 stand.
In Halbzeit zwei verstärkte unsere Mannschaft die Angriffsbemühungen und wurde auch in der 47. Minute prompt belohnt. Hoisiner verpasste die Flanke von Damir noch, doch Dennis Daube stand goldrichtig und erzielte den viel umjubelten 1:1 Ausgleich. Es war nun ein richtiger Pokalfight. In der 58. Minute musste sich Mesi nach einer Kopfball Bogenlampe geschlagen geben. Doch unsere Mannschaft zeigte Moral und stemmte sich der nun drohenden Niederlage mit Mann und Maus entgegen. Wir hatten sogar noch die oder andere gute Ausgleichmöglichkeit. Wie in der 66. Minute als Damir einen Freistoß aus halbrechter Position an die Latte setzte. Oder ein Schuss von Polti, der vom gegnerischen Keeper gerade noch um den langen Pfosten gelenkt werden konnte. Das Spiel ging auf und ab, bis Schiri Willenborg einen äußerst umstrittenen Elfmeter in der 89. Minute pfiff. Na ja, den Rest kennt ihr ja.
Am Ende stand es dann Leverkusen 4 und Union 1. Aber in punkto lautstarker Unterstützung waren wir dem Bundesligisten total überlegen, mit anderen Worten – 1. Liga reif. Noch 30 Minuten nach Abpfiff wurde unsere Mannschaft lautstark gefeiert.
Für uns war dieser anstrengende Tag aber noch lange nicht vorbei, denn zwischen uns und der Heimat standen noch gute 600 Kilometer auf dem Tacho. Also ab zum Auto und los. Nach einigen kürzeren Pausen erreichten wir um ca. 3.45 Uhr Spreenhagen und nach kurzer Verabschiedung ging es nun auch für mich nach Hause. Schon von meiner Frau sehnsüchtig erwartet, betrat ich gesund, total geschafft und mit verlorener Stimme um 5.00 Uhr mein Zuhause. Was für ein Pokal-Ausflug.
Wer das Spiel live verfolgen konnte, der weiß, dass das Ergebnis nichts über das Spiel aussagt. Für mich persönlich viel das Ergebnis um zwei Tore zu hoch aus.
So liebe Gockelz, dass soll`s mal wieder von mir gewesen sein. Bleibt gesund und eisern euer Heiko (der falsche Mirko) u.n.v.e.u.