Nach dem doch als mühseelig zu bezeichnenden Sieg in der ersten Pokalrunde gegen Rot-Weiss Essen, wartet in der zweiten Runde nun der nächste unterklassige Gegner auf die Eisernen. Als reine Formsache, ist dieses kommende Spiel wohl nicht zu bezeichnen – ziehe ich nur den Auftritt beim Aufsteiger Sandhausen vom Freitag herran, und gebe obendrein zu bedenken, dass die Offenbacher Kickers in der ersten Runde Bundesligist Greuther Fürth mit 2:0 nach Hause schickten.
Machen wir doch einfach mal einen Strich unter die Geschichte, und beginnen bei Null, in einem Wettbewerb, der eh seine eigenen Gesetze hat, wie man allgemein zu sagen pflegt. Fakt ist, neben spielerischen Fähigkeiten, ist auch mentale Stärke gefragt. Uwe Neuhaus kommentierte die Paarung wie folgt: „Das ist ein sehr interessantes Los. Gegen einen Drittligisten sind wir von der Papierform her der Favorit, aber leicht ist diese Aufgabe nicht. Wir werden uns sehr gewissenhaft auf dieses Spiel vorbereiten, denn wir wollen dort gewinnen…“.
Neuhaus Kommentar, deckt sich mit der Aussage von Fürths Trainer Büskens, der vor dem Pokalspiel in Offenbach sagte: „Offenbach hat in der vergangenen Zeit großartige Pokalspiele abgeliefert und uns erwartet da einiges… Am Bieberer Berg erwartet dich eine Stimmung und Atmosphäre, die die Heimmannschaft puscht. Da darfst du nicht denken, dass es von alleine geht. Das Spiel wird mit Sicherheit im Kopf entschieden.“
Vossi brachte es in seinem Sandhausen-Bericht auf den Punkt: „Ein scheinbar kleiner Gegner auf der einen Seite, auf der anderen der Klub aus der Hauptstadt mit “Ambitionen”. – ein generelles Phänomen im Spiel Klein gegen Groß, das – ja natürlich – auch den Reiz solcher Partien ausmacht. Und so stelle ich die Frage: Kann der 1.FC U., seiner „Favoritenrolle“ gerecht werden, diese einmal annehmen, mehr kontrolliert aggieren, als sich aufs Reagieren und das Prinzip Hoffnung zu verlagern – ebend über den Kopf, zum eigenen Spiel finden? Vielleicht wären Gegener wie Bayern, Dortmund oder Gladbach, aus diesen Gesichtspunkten, die besseren Lose gewesen?
Die Bilanz gegen die Kickers Offenbach spricht bei zwei Drittligapartien für uns. Ein 1:0 2009 im Jahn-Tierpark, und ein 1:1 am 6.8.2008 in Offenbach – doch letzteres Ergebnis, wird im Pokal nicht als Endresultat Bestand haben können.
Neben der Stimmung und Atmosphäre in Offenbach, wartet mit Wulnikowski im Tor der Kickers ein Keeper, der mit Union bereits große Pokalerfahrung sammeln durfte, als er 2000 im Viertelfinale gegen Bochum, in der 30. Minute für den verletzten Beuckert eingewechselt, seinen Kasten sauber, und so das Weihnachtsgeschenk Halbfinale für Union festhielt. Insgesamt kam Wulnikowski 55 Mal für Union zum Einsatz.
Fazit: Schaun wa mal, dann sehn wa schon? – Eure Meinung ist gefragt, bitte kommentieren…