„Zu kalt, zu glatt, zu spät…“, das waren die Gründe, die ich von den meisten der Gockel zu hören bekommen habe. Etwas enttäuscht war ich schon, das sich nur 2 Gockel auf den Weg ins verschneite Köpenick machten. Es soll noch Gockel geben, die noch nie an einem 23. Dezember bei dem schon traditionellen Treffen der Unionfamilie dabei waren.
Als sich vor zehn Jahren 89 Leute zum ersten „Weihnachtsingen“ trafen konnte niemand ahnen, dass sich diese Veranstaltung zu einem festen Termin im Unionkalender etablieren würde. 17.000 Leute sollen es im letzten Jahr gewesen sein. Da die Veranstalter dieses mal mit noch mehr sangesfreudigem Publikum rechneten und die „Alte Försterei“ schon im vergangenen Jahr brechend voll war, durfte diesmal auch der Innenraum betreten werden. Der „heilige Rasen“ war durch Matten geschützt – da hat keiner der Spieler im nächsten Jahr eine Ausrede, wenn der Ball verspringt, oder das leere Tor nicht getroffen wird.

Weihnachssingen 2012 (Quelle www. unveu.de)
Zum Schutz einiger Gockel muss ich zugeben, dass es sehr glatt war. Der Blick zum Himmel und auf die Straßen ließ mich doch stark an die prognostizierten 20.000 Sängern zweifeln. Als aber schon weit vor „Anstosszeit“ sowohl die Ränge, als auch der Innenraum in einem Meer aus leuchtenden Kerzen erstrahlte war klar, daß noch weit mehr Leute gekommen waren.
Punkt 19 Uhr schmetterte Nina Hagen die ersten Zeilen der Vereinshymne und der größte Chor Berlins stimmte mit ein. Die meisten textsicher, die anderen lernten schnell. Das Singen zieht ja nicht nur Unioner- nein Herthaner, Leipziger, Bremer auch Bayern und natürlich Essener wurden gesichtet. Heute sind fast alle willkommen.
Da war es wieder, dieses geile Gefühl, was sich jedes Jahr aufs neue einstellt, wenn nicht der Ball das wichtigste in unserem Wohnzimmer ist. Als Gockel von Gänsehaut zu sprechen, wäre wohl nicht korrekt, würde es aber gut besschreiben. Man singt festliche Lieder, trinkt Bier oder Glühwein und lauscht den Worten des Pfarrers, auch wenn man wie ich ein Heide ist. Für mich fast noch wichtiger die Gespräche mit den Leuten, mit denen man ein Jahr lang mit diesen Verein gelitten, oder sich auch gefreut hat.
Sepp Herberber sagte ein Wehnachtssingen, bzw ein Spiel dauert 90 Minuten. Mit etwas „Nachspielzeit“ endete dann auch die letzte Veranstaltung im Jahr 2012 an der „Alten Försterei“. Ich kann nur jedem empfehlen sich den 23.12.2013 freizuhalten und sich das selbst mal an zuschauen.
Übrigens unser Christkind, der kleine Christian, hat heute Geburtstag. Ist doch klar, das unser Abend erst weit nach Mitternacht endete. Alles Gute noch einmal von mir und allen anderen wünschen die Gockelz ein Frohes Fest.