Ich sitze hier vor dem PC und überlege. Was fällt mir zu Würzburg ein? Na, als erstes die Ute und ihr Bruder, die wohnen, bzw. wohnten hier im Ort. Es gibt da eine lustige Anekdote aus unserer Jugend mit dem Bruder (den Namen habe ich vergessen ), die ich ja mal bei Gelegenheit erzählen kann.
Ich schweife ab – Fußball! Würzburg? – ja richtig, der Gast aus dem Fränkischen. Ein weiterer Schritt Richtung erster Liga, oder doch Stolperstein?
Das Hinspiel hatten wir beim Aufsteiger aus Bayern glücklich gewonnen und ich hätte nichts dagegen, wenn es dieses mal auch so laufen würde. Die Gastgeber haben einen sagenhaften Lauf. Bei den Kickers sieht es genau so aus, nur das deren Serie negativ behaftet ist. Also klare Sache? – Logo! Leichte Zweifel wegen zwei verletzter Stammspieler werden einfach weggewischt, herrlich dieses Selbstverständnis.
Den Worten folgten Taten! Der 1. FC Union von Anfang an hellwach und mit Druck auf das vom Ex-Unioner Wulnikowski gehütete Gästetor. Das man mit knapp vierzig Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört, beweist er ein ums andere mal. Auch sein Gegenüber, die eigentliche Nummer zwei der Gastgeber, ist ein Guter. Es ist ein ansehnliches Spiel, was die über 19.000 Zuschauer zusehen bekommen. Die „Polterhysterie“ bekommt neues Futter, als der Sebastian zur Führung einnetzt.
Es läuft, verdiente Führung, Jubel, Trubel, Heiterkeit. Dann die 43. Spielminute. Dr. Robert Kampka, seinerseits Unparteiischer dieser Partie, hat mit den Gästen Mitgefühl. Er verweist mit der zweiten gelben Karte Puncec des Feldes und „hofft“ dann wohl auf Chancengleichheit für die überforderten Gäste mit einem Mann mehr.
Der Trainer reagiert in der Pause und bringt für Hedlund, den Abwehrspezialist Pogatetz. Alle im weiten Rund stellen sich auf eine Abwehrschlacht der Hausherren ein und so kommt es dann auch. Die Würzburger belagern und berennen den gegnerischen Strafraum, ohne dabei aber wirklich gefährlich vor das Tor zukommen. Zu kopflos teilweise das Anrennen der Kickers. Mit Leidenschaft und unbändigem Willen dieses Spiel gewinnen zu wollen, schmeißen sich unsere Jungs in jeden Ball. Es erinnerte an alte und längst vergessen geglaubte „Uniontugenden“. Das Publikum tat sein übriges um den Jungs bei ihrem Kampf da unten zu helfen.
Die Erlösung dann in der 81. Minute. Mit einer feinen Einzelleistung macht Damir Kreilach mit dem 2:0 den Deckel auf die Partie. Bierdusche, Umarmungen und Freudenschreie von Links, Rechts, Nord und Süd, denn alle wissen, worum es geht. Die letzten Minuten spielt die Mannschaft den Vorsprung unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Masse locker runter.
Der Traum lebt! Und wenn ich von jedem auch nur einen Euro bekommen hätte, der sagte, „wer solche Spiele gewinnt, der steigt auf“, dann hätte ich jetzt zwei Euro mehr im Portemonnaie. OOOOhh, da hab ich mich wohl verzählt. Es hätte wohl gereicht, um die Fahrt auf den Kiez nächste Woche zu finanzieren. Bis dahin vertreibe ich mir die Zeit damit, mal etwas ungläubig die Tabelle der zweiten Liga zu studieren.