Heimspielauftakt im Kalenderjahr 2014 und zu Gast die Stromerzeuger aus Elbflorenz. Im Vorfeld dieses Spieles wurde viel geschrieben und geredet. Am wenigsten jedoch über Fußball. Beide Vereine hatten zuletzt mehr Probleme mit ihrem Anhang, als mit dem runden Leder. Sportlich, die gleichen Voraussetzungen wie im April des vergangenen Jahres; die Sachsen stecken im Abstiegskampf und die Berliner schielen mit einem Auge nach oben. Ich könnte es mir einfach machen und den Spielbericht vom April 2013 hier hinein kopieren und keiner würde es merken. Viele, viele Parallelen: Risikospiel, Ausverkauft, alkoholfreies Bier, starke Polizeipräzens und Union der Favorit.
Erstes Heimspiel im Jahr bedeutet auch nach langer Zeit ein Wiedersehen mit vielen Bekannten; für Gesprächsstoff war gesorgt. Schönes Wetter, volles Haus, alles friedlich – einfach toll. Dank neuer Fahrgemeinschaft waren wir überpünktlich am Stadion. Der Gockel wurde gehisst und „bleifreies“ Bier getrunken, was bei mir nicht aufs Gemüt, sondern auf die Blase schlug. Bei 21.700 Zuschauern wurde später jeder Toilettengang zur Qual.
Die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele machten Hoffnung auf einen erfolgreichen Start ins neue Jahr. Aber – erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Spielerisch war das was unsere Mannschaft bot – human ausgedrückt – dünn. Die Sachsen waren heute einfach das bessere Team und mit etwas mehr Glück, oder Cleverness, wären sie als Sieger vom Platz gegangen. Das hochgelobte Mittelfeld, total von der Rolle. Der Sturm war ein laues Lüftchen. Die Abwehr, naja, wenigstens zu null. Jemand sagte, „Haas ne glatte Eins, der Rest ungenügend“. Der Mann brachte es auf den Punkt.
Die beiden Fanlager verdienten sich heute eine gute Note. Keine Randale, keine Provokationen und kaum Schmähgesänge. Mit allen erlaubten Mitteln wurde auf beiden Seiten versucht, das eigene Team zu unterstützen. Eine neue, aber wohl erlaubte, Methode um den Gegner zu schwächen oder wehzutun, erblickte ich auf der Waldseite (Foto). Half dann leider aber nicht, der gute Mann hat die Nadeln wohl nicht durch die Einlasskontrolle bekommen.
Mit einem torlosen Unentschieden im Gepäck wurde der Heimweg angetreten und alle waren sich einig: Es war ein sehr glücklicher Punkt. Nobbi forderte zum wohl fünfundzwanzigsten Mal in den letzten vier Jahren die Entlassung des Cheftrainers. Der Good Man fand es gar nicht so schlecht; Kressi, stand über den Dingen, Frankie verpasste vor lauter Quasselei das halbe Spiel, Ines war sauer und ich überlegte, was ich wohl schreiben werde. Also, alles wie immer.