Spiel Eins nach dem Trainerbeben beim 1. Fc Union! Völlig überraschend (oder auch nicht?) wurde Cheftrainer Jens Keller Anfang der Woche von seinen Aufgaben entbunden. Ob das nun richtig oder falsch war, soll hier und heute nicht das Thema sein und wäre mit Sicherheit einen eigenen Artikel wert. Jeder von uns hat dazu sicherlich seine eigene Meinung und kann diese gerne mit einem Kommentar am Ende des Berichtes kundtun. Die Konzentration galt heute ausschließlich dem Spiel gegen die SG Dynamo Dresden.
Hätte ich vor dem Match eine Liste mit Dingen gemacht, die für einen Heimsieg sprechen und eine, die dagegen spricht, dann wäre die mit der ersten Option auf jeden Fall länger gewesen. Da aber das Leben nicht im Konjunktiv stattfindet, verwerfe ich diesen Gedankengang und freue mich nach vier Wochen mal wieder im Stadion zu sein.
Die Freude währte nicht lange, Schneefall in Spreenhagen, demzufolge glatte Straßen und Temperaturen um den Gefrierpunkt und später im Stadion nur Ligth Bier. Aber die Aussicht ,viele bekannte Gesichter nach einer gefühlten Ewigkeit zu treffen, fingen die negativen Strömungen auf. Nach dieser turbulenten Woche erwartete ich von den Rängen ein Feuerwerk der Emotionen, wo es doch gegen einen „geliebten“ Gegner geht und im besten Fall überträgt sich der Funke auf dem Rasen – Pustekuchen.
Das Ergebnis ist bekannt! Eine am Ende enttäuschende Mannschaftsleistung brachte eine verdiente 0:1 Niederlage in dem mit Spannung erwarteten „Ostderby“. Von Anfang an merkte man unseren Spielern die Verunsicherung an, kaum ein Pass der seinem Empfänger erreichte. Die Körpersprache und auch die Zweikampfführung waren nicht das, was ich von einem Spieler unseres Vereins sehen möchte. Ehrlich gesagt, muss ich lange zurückblicken um mich an solch blutleere Vorstellung erinnern zu können und das gilt auch für die Stimmung im Stadion.
Die über 22.000 Zuschauer in der ausverkauften „Alten Försterei“ haben mehr erhofft und werden in naher Zukunft mit Sicherheit wieder bessere Spiele sehen, auch wenn das im Moment etwas komisch klingt. Der Saisonverlauf gleicht einer Achterbahnfahrt, mal rauf und mal runter und wenn es gut läuft hat man das Ziel erreicht ohne Kotze auf dem Shirt. Im Klartext soll das heißen, das die hochgesteckten Ziele, die viele im Verein hegen immer noch erreichbar sind.
Momentan überwiegt bei mir die Enttäuschung, selbst das Bier schmeckt nicht mehr. Vielleicht sieht die Sache am Freitagabend schon anders aus und wir können beruhigt in die Winterpause gehen.