Bei strahlendem Sonnenschein ging es hinaus an die Alte Försterei – heute eine Schönwetter Fußballkulisse der Extraklasse. Alle, alle waren da, und somit der Heimbereich der AF zum sechsten Mal in Folge ausverkauft. Wieder einmal Schulter an Schulter gedrängt, wurden aus vollen Kehlen, die aufgestellten Fußballgötter, Nummer für Nummer, begrüßt. Und hier schon die erste Überraschung: Schönheim für Puncec in der Startelf? „Never change a winning team“ Herr Trainer?
Naja, was auch immer unseren Trainer zu dieser Maßnahme ohne Not getrieben haben mag, fest steht für mich: Plötzlich lief es auch beim Stuffi nicht gewohnt rund wie in den letzten Spielen, in denen er ja eine Bank war. Ein Stuffi-Fehlpass führte in der 23. Minute zur zweiten großen Chance für die Gäste, die Haas aus kürzester Distanz genial vereitelte. Und da stecke ich auch schon mitten drin im Spiel. Aber noch einmal kurz auf Anfang.
Union beginnt gut, Paderborn auch. Es entwickelt sich ein ansehnliches Spiel, doch beide Kontrahenten schaffen es nicht, sich eine Überlegenheit zu erspielen. In der 11. Minute kommt der Paderborner Kempe zu einer guten Einschussmöglichkeit, doch sein Schlenzer zischt am linken Pfosten vorbei. Tief durchatmen. Auf der Gegenseiten verfehlt Karl mit einem Kopfball das Gästetor (18.). Nun folgt die von Stuffi verursachte Möglichkeit für Demme, Haas wird gebraucht, und Haas ist da.
Union ist nun besser im Spiel, doch auch Quiring, Nemec, Kohlmann und Mattuschka schaffen es nicht, das Chancenübergewicht in zählbaren Erfolg umzumünzen. Da Tore nun einmal das Salz in der Suppe sind, bleibt zu Halbzeit festzuhalten: Solide Fußballkost, aber richtig lecker war es bis da noch nicht.
Die zweite Halbzeit beginnt in Personal und Spielgeschehen unverändert. Beide Teams agieren ähnlich stark oder schwach, und heben sich in Mittelfeldgeschiebe gegenseitig auf. Nemec hat in der 55. Minute die Führung vor den Füßen, doch wieder wird es nichts mit seiner ersten Bude. Von Terodde, habe ich nicht viel gesehen. Bis zur 75. Minute läuft der gleiche Film wie vorweg, nur aus immer anderer Perspektive. Aus dem Nichts, setzt sich Naki gegen Kohlmann und Puncec – Entschuldigung, Schönheim wars, durch, und es kommt wie es nicht zu kommen brauchte – Naki netzt ein. Der Gast geht in Führung.
Zoundi für Quiring (76.) und Belaid für Mattuschka (79.) können das Spiel zwar noch etwas bereichern, aber das zwingende Aufbäumen bleibt aus. Ich hatte den Eindruck, das Spiel hätte noch 60 Minuten weiter laufen können, ohne einen Treffer unserer Fußballgötter. Und ich schließe gleich die Frage an, um eine ordentliche Diskussion in den Kommentaren loszutreten: Sind Terodde und Nemec Stürmer, die aus einem Geistesblitz herraus in einer aussichtslosen Position mit einem Geniestreich hinter die Linie überraschen können?
Also blieb es bei einer Niederlage nach zuvor fünf ungeschlagenen Spielen in Folge. Aber, was wären wir für Fans, wenn wir nun nicht zum nächsten Spiel die Hütte ein siebentes Mal ausverkaufen würden? In diesem Sinne – Eisern bis zum neuen Anpfiff.