Es wurde ja mal wieder Zeit. Ich meine nicht nur das Glück, das wir zweifelsohne in diesem Spiel hatten, sondern auch die Art der Anreise zu diesem Spiel. Es war mal wieder an der Zeit , die Leinen loszulassen und den Anker einzuholen. Bei gefühlten fünf Grad unter Null bestiegen wir am frühen Samstagmorgen in Grünheide die MS „Donau“
Reichlich durchgefroren erreichten wir gut drei Stunden später Berlin Köpenick. Heute empfängt der eine „Kultclub“ den anderen- der aus Berlin , den aus dem Norden. Das ist nicht meine Interpretation dieser Partie , sondern eine weitverbreitete Meinung. Ich schließe mich dem ebenso wenig an, wie auch dem Gerede von den „Blutsbrüdern“. Der Fc St. Pauli zieht dennoch die Leute ins Stadion und sorgt immer wieder für eine ausverkaufte „Alte Försterei, im heutigen Fall knapp über 22.000.
Die Hamburger sind verdammt gut in die Saison gestartet und kamen als Tabellendritter in die Hauptstadt. Es ist schon komisch vor Beginn der Spielzeit, galten wir als Aufstiegskandidat und die Braun-Weißen hatte man eher unten erwartet. Die Rollen waren vertauscht, aber nichts destotrotz – auf geht’s Union kämpfen und siegen.
Die Truppe von „Zettel Ewald“ wurde seiner Favoritenrolle zu Beginn nur bedingt gerecht, vieles blieb Stückwerk, das aber auf beiden Seiten. Das die Hamburger dann nicht ganz zu Unrecht oben stehen ,bewiesen sie nach 22 Minuten, 0:1 mit der ersten Chance -kalt wie Hundeschnauze. Aus Unionsicht wurde es leider nicht besser und mir war Angst und Bange um meinen Verein. Aber wenn nichts klappen will, dann hilft einem der Zufall oder auch Paulis Keeper Himmelmann und der hat seinen Namen nicht zufällig.“ Den schickt uns der Himmel“ , dachte nicht nur ich. Im letzten Jahr, die Nummer mit Polter und jetzt schenkte er Zejnullahu seinen ersten Zweitligatreffer(42.min.), beflügelt von soviel Glück legten die Hausherren nach und erzielten mit dem Pausenpfiff durch Thiel die Führung.
„es läuft“, dachte ich mir , wer soviel Mehl hat der gewinnt das Spiel. Ja Ja ,das mit dem Denken sollte man den Pferden überlassen. Die Norddeutschen nun richtig gut und mit ordentlich Druck Richtung Uniontor- Pfostentreffer nach 47 Minuten , Ausgleich nach 54 Minuten, kurze Zeit später erneut Pfosten und nach 72 Minuten gar die Führung für den Gast.
Kurz durchschnaufen und schütteln war die Devise, für Fans und Spieler. Die Truppe zeigte Moral und kämpfte wie verrückt, etliche Torchancen wurden erspielt , aber auch vergeben. Der Referee wollte die Partie schon beenden , als der Kampf doch noch belohnt wurde. Die Konfusion im Gästestrafraum nutzte Benjamin Kessel zum viel umjubelten und verdienten Ausgleich.
Was für ein Spiel ,was für ein Spektakel. Mir klingen noch die Worte vom Good Man nach der Braunschweig Pleite in den Ohren, „irgendwann kommt das Glück zurück“.