Als heute morgen ein Kollege zu mir sagte: „gegen Aue, hattet ihr ja kein Glück“, da konnte ich nur müde lächeln. Wenig oder gar kein Glück hatte gestern nach dem Spiel ein Fußgänger. Ich vermute, der Herr wollte nach dem Spiel schnell nach Hause und wurde dabei von einem Auto angefahren. Dieser Vorfall sorgte dafür, das wir zwar Erster, aber eben doch im Stau warten mussten. Die Versorgung des Geschädigten ging relativ zügig, sodass sich unsere Wartezeit in Grenzen hielt .
Das fluchtartige Verlassen der Alten Försterei, hatte für den Verunfallten einen guten Grund. Das was er und weitere 20.000 Menschen heute von ihrem Team zu sehen bekamen, war gelinde ausgedrückt – Magerkost. Die Niederlage in Hannover und die hohe Erwartungshaltung im Umfeld des 1. FCU, so scheint es, lähmt wohl Körper und Geist der Mannschaft.
Gegner im schönsten Stadion Berlins heute, die BSG Wismut aus dem Erzgebirge. Die Sachsen mit neuen Trainer und großen Abstiegssorgen kommen mit einer breiten Brust nach Berlin Köpenick. Unter ihrem neuen Coach Domenico Tedesco spielen sie effektiven und erfolgreichen Fußball. Den Abstiegsgipfel am vergangenen Spieltage gegen die Freibeuter der Liga, gewannen sie verdient und schoben sich über den ominösen Strich.
Ihr wieder gewonnenes Selbstvertrauen, brachten die Gäste sofort auf dem Platz und ließen den Hausherren kaum Platz zum atmen. Kaum ein Pass, in dem nicht noch ein Auer sein Bein zwischen hatte sowie die enorme Laufbereitschaft der Auer Akteure, verhinderten einen vernünftigen Spielaufbau der Rot- Weißen. Die Leichtigkeit, Unbekümmertheit, ja und vielleicht auch das Glück der letzten Wochen fehlte heute.
Die Hoffnung , das es in Halbzeit zwei besser werden würde, erfüllte sich leider nicht. Im Gegenteil. Die Gäste wurden mutiger und erzielten zehn Minuten vor Schluss unter dem großen Jubel ihres Anhangs den Siegtreffer.
Am Abend erhielt ich eine Nachricht von einem Freund der mir schrieb „so ist Fußball! Manchmal tut es weh.“. Ich denke damit hat er es auf den Punkt gebracht. Diese Niederlage ist schmerzhaft, aber noch kein Grund für irgendwelche Weltuntergangsszenarien. Wer dachte, unser Verein würde am 29. Spieltag den Aufstieg klarmachen, ist entweder Träumer, leidet unter Wahrnehmungsstörung oder ist noch nicht lange Fan von unserem Verein. So oder so, auf uns kann der Club setzen und unsere Unterstützung in Düsseldorf ist ihm gewiss.