Endlich kann ich mal wieder einen Artikel verfassen, bei dem das schreiben Spaß macht. „Es geht doch“ möchte man sagen, wenn man auf das Spiel vom Montag zurückblickt. Der Aufstiegsdruck ist weg und der Trainer hat wohl eingesehen, das er etwas ändern kann und muss. Einige der etablierten „Altstars“ saßen heute auf der Bank, oder nahmen auf der Tribüne Platz.

Für uns begann der Spieltag bereits am Sonntagnachmittag. Union gucken, gut achtundzwanzig Stunden vor Anpfiff der Partie. Nein wir waren nicht bei einer Trainingseinheit, um die Mannschaft einzuschwören. Vielmehr war heute etwas Kultur angesagt. „Union fürs Leben“, der Dokumentationsflim über unseren Verein stand auf dem Programm. Ein gelungenes Werk, das uns im „Babylon“ serviert wurde. Ich kann ihn empfehlen und werde ihn mir sicher noch mal anschauen, schließlich ist auch für einen kurzen Moment der Gockel zu sehen. Also Teil eins des Wochenendes konnte als gelungen abgehackt werden.

Dem Trainer schien das Sandhausen Debakel doch Anlass zum Umdenken gegeben zu haben. Der Druck, der in der Woche von den Medien und Teilen der Anhängerschaft auf ihn ausgeübt wurde, war ja nicht ganz unberechtigt. Köhler, Eggimann oder auch Nemec blieben heute unten. Die jungen Wilden aus dem eigenen Nachwuchs sollten es gegen die abstiegsbedrohten Lausitzer richten. Mit dem Anpfiff, des in der Vergangenheit oft von uns gescholtenen, heute aber fehlerfreien Schiri Aytekin, brannte das Team.

Bereits nach zwei Spielminuten hatten die meisten der 20.000 Zuschauer den Torschrei auf den Lippen – vergebens, Quiring scheiterte knapp. In der Folgezeit berannten die Gastgeber  das Tor der Brandenburger und vergaben durch Mattuschka, Puncec und Skrzybski weitere gute Gelegenheiten. Die verdiente Führung erzielte der starke Brandy nach knapp einer halben Stunde. Der Tabellenletzte aus Cottbus spielte heute erschreckend schwach, nichts zu sehen vom Aufschwung der vergangenen Wochen.

Im zweiten Abschnitt das gleiche Bild, nur das zweite Tor wollte nicht fallen. Beim letzten Heimspiel war es ähnlich, und kurz vor Schluss … ihr wisst schon. Der Gästekeeper nimmt einen Rückpass auf – Freistoß aus Fünf Meter. Einundzwanzig Spieler auf drei Quadratmetern und der Ball muss ins Tor.  Anderson von Bayern hat es 2001 geschafft. Schönheim jagt die Kugel weit rüber. Weiterzittern – aber nicht lange. Das die Lausitzer heute punktfrei blieben, lag an dem doppelten Brandy den sie heute eingeschenkt bekamen. Acht Minuten vor dem Ende stellte er mit seinem zweiten Treffer den Endstand her. Die Stimmung auf den Rängen, sofern Unionfans, ausgelassen. Das Warmspielen für die neue Saison hat begonnen.

Skrybski, Quiring oder auch Jopek – unsere Hoffnungsträger für die Zukunft. Ist doch schön zu sehen, wenn die Jugend den erfahrenen Spielern Druck macht und bei ihnen auch noch ein paar Prozent rauskitzeln kann. „never change a winning Team“, sollte das Motto für das Spiel in Aue sein, alles andere würde mich wundern.