Nach dem gestrigen Sieg gegen den 1.FC Köln, ist die Erleichterung bei allen Unionfans groß. Am meisten freute sich aber meine Frau, obwohl ihr der Fußball doch ziemlich egal ist. Nach der Niederlage von Ingolstadt beschloss ich, mich so lange nicht mehr zu rasieren, bis unser geliebter Verein mal wieder ein Punktspiel gewinnt. Anke fand die Idee Kacke, ich glaube sie hatte ein Bild vor Augen – Vossi der vierte Mann bei ZZ Top.

Schon Geschichte – der Bart ist ab.
Mit wenig Zuversicht, machten wir uns am Freitagnachmittag auf nach Köpenick. Zu dürftig waren die letzten Auftritte unserer Helden in der Vergangenheit, um vor Selbstvertrauen zu strotzen. Da der Gegner die Elf aus der Domstadt am Rhein war, hatte auch der Tino das Verlangen, uns mal wieder zu begleiten. Er ist ja auch bekennender FC Fan und bot sich oben drein als Fahrer an. So konnten sich diesmal alle Gockel dem köstlichen Gerstensaft widmen.
Gleich zu Beginn des Spiels wurden meine schlimmsten Befürchtungen wahr und der Gast ging nach drei Minuten in Führung. Der Mann in Gelb, Herr Sippel, gab einen Strafstoß, den Bröcker sicher verwandelte. Der Unparteiische war nun für alle Unioner der Buhmann und wurde gnadenlos ausgepfiffen. Nicht wenige witterten eine Verschwörung seitens des Verbandes gegen unseren 1.Fc Union (Fussballmafia DFB). Der Elfer war „natürlich“ unberechtigt. Wer nun dachte es könnte so schlimm kommen wie im Oktober 2002 (0:7 Klatsche), der sah sich getäuscht. Die Hausherren schüttelten sich kurz, und nahmen das Heft des Handels in die Hand.
Silvio scheiterte mit einen Kopfball in der 13. min an Kölns Torwart Horn, bevor er es eine Viertelstunde später besser machte und zum Ausgleich einnetzte. Ich hatte das „Glück“ den Treffer nicht zu sehen, denn ich hatte ein menschliches Bedürfnis. Ich erlebte den Moment auf der Toilette. Das hatte natürlich auch den Vorteil, daß der Dirk mich nicht würgen konnte. Im weiteren Spielverlauf wurde der FC nicht besser und Tinos Laune auch nicht. Die Stimmung im Stadion war meiner Meinug nach mal wieder erstklassig und fand ihren Höhepunkt in der 56. Spielminute, als der Käpitän des 1. Fc Union den Führungstreffer erzielte. Ohne größere Probleme konnte der Vorsprung über die Zeit gerettet werden. Überall konnte man felsgroße Steine von den Herzen fallen sehen, na fast überall. Glückliche Menschen weit und breit, denn das war ein enorm wichtiger Sieg. Das Stadionbier schmeckte gleich doppelt gut und hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Der kleine Christian und ich beschlossen dann, noch ein finales Bier im „Gockel“ zu trinken und den für uns schönen Tag dort zu beenden.