„Gehe nie vor dem Abpfiff aus dem Stadion, pfeife nie die eigene Mannschaft aus, mache nie einen aus der Mannschaft zum Sündenbock, Heiserkeit sei der Muskelkater der Unioner“, das sind unsere ungeschriebenen Gesetze.

„Wir sind Unioner und ihr nicht“. Gerade ist das 0:3 gefallen und damit das Ausscheiden aus dem Pokalwettbewerb besiegelt. Der Gesang von den Stehplatztribünen galt aber nicht der geschlagenen eigenen Elf auf dem Rasen. Ein in Köpenick bis dato unbekanntes Phänomen ließ die Volksseele höher kochen, als die Wut über die Niederlage. Kurz nachdem der Pfälzer Gaus  zum  Endstand eingenetzt hatte, machten sich viele der Tribünenplatzbesucher auf dem Heimweg. Das ist dann wohl der Preis den man bezahlen muss, wenn die schicke neue Tribüne voll werden soll (Eventis?).

Aalen in den Köpfen und K`lautern vor der Brust. Krise hin, Krise her – heute ist Pokal. Flutlichtspiel, ein volles Stadion und wieder einmal eine tolle Choreo auf den Rängen. „Heute ist der Tag, heute wird und muß es klappen“, so der einhellige Tenor bei den Zuschauern und im gesamten Verein. Der Trainer soll laut der Boulevardpresse schon von Europa geträumt haben.

Mit dem Anpfiff rutschte dann aber das Herz bei unseren Aktiven in die Hose.  Beim „Europacupträumer“, wohl schon etwas früher, denn nur so ist die äußerst defensive Taktik zu erklären. Meiner Meinung das völlig falsche Signal an sein Team. Die Mannschaft von der Rolle, vom Anfang dem Gegner in allen Belangen unterlegen. Die Pfälzer hatten keine Mühe, den Gegner in Schach zu halten. Der Gast erspielte sich einige Tormöglichkeiten, konnte aber bis zur 45.min nur eine nutzen. Mein Gedanke war, jetzt schnell in die Kabine, einmal kurz schütteln und dann Attacke. Doch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fiel das zweit Gegentor.

Fassungslosigkeit und Resignation- aber nur Kurz.  Noch fünfundvierzig Minuten  oder länger, noch ist Zeit. Zu meinem Erstaunen wechselt der Trainer nicht gleich aus. Erst später kommen Terodde und Quiring, was dann auch hilft, unser Spiel deutlich zu verbessern. Nun haben auch wir Chancen und erzielen auch ein Tor. Leider wird es, wenn auch  zu Recht, nicht gegeben. Die Alte Försterei – sie lebt. Sie singt und wirft mit Bechern (muß das sein?). Endlich , Endlich ein Pokalfigth. Der Gegner wankt, aber er fällt nicht. In unsere Bemühungen fällt durch ein Konter, das vorentscheidende dritte Gegentor. Aus, vorbei und tschüss – Pokal wir sehen uns, im nächsten Jahr.

Während die Stehplatzbesucher ihr Team weiter unterstützen, kehren viele Tribünengäste ihm den Rücken. Wir die „Guten“, da die „Schlechten“? Das ist zu einfach und muß jeder für sich entscheiden. Momentan läuft es nicht besonders gut, da sollte man es unterlassen sich untereinander zu bekriegen, gemeinsam sollte wir die Kräfte bündeln um aus dem Tal zu kommen. In einem Songtext der Ultras heißt es, “ keiner kriegt uns klein , was zählt ist der Verein“. Dem  ist nichts mehr hinzuzufügen.