Am 28. August 1963 hielt Martin Luther King vor dem Lincoln Memorial in Washington DC eine geschichtsträchtige Rede – mit dem Satz “I have a Dream” … ja, ja, das ist zwar der Beginn von Vossis letztem Bericht, und doch auch der passende für den meinigen. “I have a Dream”, schreibe ich, und diesen Traum hat einst Maschine mit seiner Combo vertont.

„Alt wie ein Baum möchte ich werden…“ (und hoffentlich alle anderen auch) um einen Torjubel wie den heutigen zum 1:0 unseres FCU, immer und immer wieder erleben zu können, dieses ausgelassene Knäul aus Vossi, Christian, Kresse, den Uwes, Ines, Atze, Rainer, Jackson, Mulle, Niels, Franky, Lucky, den anderen Drekis und allen ringsum – Bier geduscht –  ja gerne nochmal und nochmal, und das ganze wieder von vorne …

Ja, ein Spiel mit zwei Gesichtern – oder knapp 20.000 – seis drum. Wie haben verloren. Aber was denn jetzt. Das Gesicht? Auf keinen Fall! Drei Punkte, ein Spiel, die Linie in Habzeit zwei – das ja. Ein Dämpfer zur rechten Zeit, mehr doch aber nicht. Ach ja klar, es wäre schön gewesen, mit drei Punkten sich die Sache noch etwas von oben anzugucken, aber seins drum. Hätte, hätte Fahradkette. Schade, aber es sollte eben nicht sein.

Die Eisernen spielen die erste Halbzeit Fußball der besonderen Art. Erschreckend dominant, sage ich zu Vossi im Laufe der ersten Halbzeit, und das trifft es meiner Meinung sehr gut. Union immer einen Schritt schneller, eine Idee vorraus. Es ist nur eine Frage der Zeit, und das nicht wie, sondern wann, das Leder im Fürther Tor zappelt. Köhler machts in der 17. Minute. Danach spielt Union etwas ruhiger auf, verlagert sich eher aufs Kontern, aber das haben wir noch nicht so richtig drauf.

Die Playmobilvereinigung aus Fürth wirk ratlos. Gästetrainer Kramer hat sich seine Ratschläge wohl für die Halbzeitansprache aufgespart. Ach wie blöd, dass just nach Tusches Chance auf das 2:0 der 1:1 Ausgleich fällt. Und dann folgt, was man schon in einer Vielzahl unterschiedlicher Fußballspiel dieser Welt zu sehen bekommen hat.

Die vormals führende Mannschaft wird sich seiner unsicher, verliert den Faden, und bekommt das Heft des Handels nicht mehr in die Hände zurück (2x fünf Euro fürs Phrasenschein). Die nächsten 14 Minuten sind schnell erzählt, Fürth macht noch zwei Buden. 1:3. Hmm, nun macht Greuther alles so wie wir in Hälfte eins. Unser Spielfluß ist komplett den Bach runter.

Simon Terodde zerrt in der 86. Minuten die ersten aufgebrochenen Fans noch einmal am Schlafittchen der Hoffnung zurück ins Stadion (2:3), aber Fürths Stieber haut in der 90. (2:4) den Deckel auf die Kiste. Schluss, aus – verloren. Also wie gesagt, was ist passiert? Drei Punkte sind futsch. Hätte, hätte – ja klar – Union schon zig Jahre erste Bundesliga spielen können, wenn das statt dem. Alles müßig! Stellen wir uns dem Jetzt, weiter Union, kämpfen und siegen.

Und damit gebe ich voller Spannung auf den folgenden Bericht den Notizzettel weiter an Ines und Atze, unsere Kommentatorinnen an der Rot-Weißen Front beim Pokalspiel in Osnabrück!